Die post cookie Ära hat begonnen – neue Formen der Nutzeridentifizierung
Cookies waren jahrelang ein probates Mittel die Ströme der Internetnutzer zu verfolgen und zu analysieren. „Its not cookies that people dont like. Its tracking.“ – nun geht die Ära der Cookies langsam zu Ende und die Großen der Branche, wie Google, Microsoft, Facebook und Apple bereiten sich auf das Ende der Cookies vor. Internet-Nutzer vertrauen den Cookies nicht mehr, Browser werden sie über kurz oder lang blockieren und das ruft die Werbetreibenden auf den Plan.
Besonders betroffen sind daher auf Werbung spezialisierte Dienstleister und Vermarktungsfirmen, denn Cookies funktionieren nicht über verschiedene Endgeräte (PC, Tablet, Smartphone) hinweg und werden häufig als Third-Party-Cookies gesetzt. Bisher konnten diese Firmen Websites wiedererkennen und entsprechend viele verwertbare Informationen über die Vorlieben des Internet-Nutzers eines Computers erlangen. Solche Cookies zu blockieren, ist heute vergleichsweise einfach. Im Safari-Browser werden Drittanbieter-Cookies bereits heute standardmäßig gesperrt, in Firefox helfen Erweiterungen wie Ghostery. Ob Firefox die angekündigte Änderung „Annahme der Drittanbieter-Cookies verweigert“ wirklich wahr machen wird, ist abzuwarten. Schließlich unterstützt Google den Firefox jedes Jahr mit Millionen Dollar.
Das Thema Datenschutz und die Nutzerinteressen werden dabei wohl keine große Rolle spielen. Auf das Tracking von Internet-Nutzern wird künftig niemand verzichten wollen. Neue Wege werden gesucht und es wird schwerer werden diese Techniken zu blockieren.
Der Ansatz „IDs“
Für alle Login-pflichtigen Portale und Services ist es recht einfach.
- Facebook: Facebook-ID
- Microsoft: targeted advertising on Windows Phone Apps
- Google: anonymous identifier for advertising (AdID)
- Apple: identifier for advertisers (IDFA)
Der Ansatz „Browser Fingerprinting“
Aus vielen, individuellen Browsereinstellungen und Plugins (IP-Adressen, Betriebssystem, Bildschirmauflösung, Flash Version, JavaScript, Sprache, Farbtiefe) lassen sich Geräte einfach durchs Internet verfolgen. Aber ob ein Webserver solche Merkmale abfragt, ist für den Internet-Nutzer kaum zu erkennen und Gegenmaßnahmen sind so kaum möglich. Allerdings hat dieser Ansatz einen entscheidenden Nachteil. Mobile Browser sind sich häufig ähnlich, so lassen sich nur 25 Prozent der iOS-Gerät eindeutig identifizieren, bei Android Geräten betrug die Wiedererkennungsrate nur 66 Prozent. Wie sich ein solcher Fingerabdruck zusammensetzen kann und wie eindeutig er ist, demonstriert die EFF unter panopticlick.eff.org.
Der Ansatz „Hardware Tracking“
Hardware Tracking kann das Mobile Browser Problem lösen. Hier werden zusätzliche Informationen einbezogen. Seriennummer, Geräte-ID, SIM Karte oder MAC Adresse sind nicht genug. Zusätzlich können z.B. die Abweichungen von Beschleunigungssensoren im Smartphone genutzt werden.
Kombinationen
Wenn man verschiedene Techniken kombiniert, so bei Zanox der Fall, wird ein Internet-Nutzer kaum noch in der Lage sein, seinem Bedürfnis nach Privatsphäre gerecht zu werden. Zanox verspricht schon heute Tracking auch ohne Cookies.
Weiterlesen: